Schwangau/Schloss Neuschwanstein – 23.8.15
Wir sind ja schon länger keinen Steig mehr gegangen – heute war es dann endlich soweit: nach einer guten Trockenperiode und schon etwas später im Jahr wollten wir uns noch dem
Tegelbergsteig beim Schloss Neuschwanstein widmen.
Wir starten zum Tegelbergsteig relativ spät an der Talstation um 12 Uhr.
Die ersten 50 Minuten bis zum Anseilplatz durch die Gelbe Wand fressen sich dann schon dezent in die Beine, denn da geht es arg zackig los. Am Anseilplatz, bevor der Gelbe Wand-Pfad beginnt, haben wir uns erstmal gestärkt. Wie eigentlich immer fahren wir blanko los und haben dann Kaffee und Verpflegung mit der ersten Viertelstunden-Pause am Berg :-).
Eisenleiter, Eisenleiter, ich geh‘ einfach immer weiter
Noch ein paar Meter weiter und 90 Minuten nach Start, gegen halb zwei, stehen wir endlich vor dem Einstieg zum eigentlichen Tegelbergsteig. Die markante Eisenleiter ist nicht zu übersehen und auch die Warnhinweise sollten eigentlich eine gute Orientierung zur Selbsteinschätzung liefern.
Der Klettersteig ist mit 500 Höhenmetern auf 1000 Metern Länge schon ein bisschen ausdauernder als viele andere Steige. Mit der Schwierigkeit B/C wird er beworben – eigentlich also gut zu steigen, evtl. etwas hakelig, wenn die Wand nass ist.
Mit ein paar Pausen und Essen unterwegs (insgesamt nochmal etwa 30 Minuten) steigen wir um 16:10 Uhr aus dem Steig aus. Noch 20 Minuten weiter und wir erreichen um 16:30 Uhr das Tegelberghaus. Just in dem Moment beginnt auch die Starkregen-Sintflut – mit einem leichten Wetterumschwung muss man wirklich immer rechnen, auch wenn es noch so sonnig ist im Tal vormittags.
Tegelbergsteig: Nichts für Anfänger – teilweise Kategorie D
Zum Steig: Der Tegelbergsteig war in unserem Zeitfenster ziemlich leer. Ich habe aber auch andere Beschreibungen gehört, die auf eine hohe Popularität auch bei unerfahrenen Gehern hindeutet. Viele Menschen mit vielen Kindern gehen das Ding offenbar im Sommer. Da gibt es dann häufiger Blockaden und Notsituationen etc…nicht immer sehr angenehm. Weil der Steig natürlich nur in eine Richtung begangen werden darf und sollte, kann das für den Sonntagsausflug schon nerven. Wer kann, sollte also eher unter der Woche nach ein paar trockenen Tagen gehen.
Der Steig selbst war für uns weitgehend trocken – nur einige wenige Stellen waren feucht – die dürften aber immer feucht sein und generell nie richtig abtrocknen. An einigen Stellen daher ein bisschen rutschig.
Der Steig ist definitiv nix für Einsteiger, Anfänger, Zitterarme 😉 oder unerfahrene Kids. Die Sprossenabstände sind teils recht weit, die Zwischentritte teils ordentlich durch die Nutzung abgespeckt, so dass auch wir teils eher auf Kat. D an vier oder fünf Stellen einschätzen würden. Da braucht man dann halt mal bisschen Schmackes in den Armen, weil mit Technik am Fels nicht mehr so viel zu machen ist.
Rastmöglichkeiten gibt es zwischendrin ausreichend, so dass man zwischen schwierigeren Passagen auch auf der Bank an der Wand chillen kann, ohne zu sehr den Steig zu blockieren.
Alles in allem bei Trockenheit aber echt toll, sehr schöne Aussichten, für erfahrenere Geher.
Die Zeiten:
12:05 Uhr: Start Talstation
12:55 Uhr: Anseilplatz
bis 13:15 Uhr: Pause & Frühstück
13:35 Uhr: Einstieg in den Tegelbergsteig über Eisenleiter
14:50 Uhr: Station/Notfallpunkt 24 erreicht (siehe Topo)
16:10 Uhr: Ausstieg Tegelbergsteig
16:30 Uhr: Ankunft Tegelberghaus 1707m
Noch mehr lesen:
Hier gibt es die Topo zum Laden!
Hier findest du mehr Infos auf der Via Ferrata.
Sieht mir nach einem Klettersteig aus, den wir bald mal machen werden
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Kürzlich ist jemand am Tegelbergsteig abgestürzt und gestorben. Trotz des fraglichen Verhaltens Obacht!
http://www.sueddeutsche.de/bayern/schwangau-jaehrige-bergwanderin-verunglueckt-toedlich-am-tegelberg-1.2923781
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